Jetzt ist er offiziell da: der Rechnungshofbericht zum Veranlagungsmanagement des Landes Niederösterreich aus den Erlösen aus der Verwertung der Wohnbauförderungsdarlehen und dem Verkauf der Beteiligungen. Kurz zusammenfassend der Inhalt: Die Performance der veranlagten Gelder unterschritt bis Ende 2008 das langfristige Ergebnisziel des Landes um knapp eine Mrd. EUR.
Die Performance-Unterschreitung um knapp einer Mrd. EUR (bezogen auf das langfristige Ergebnisziel) bis 2008 ist wohl nicht weiter verwunderlich wenn man sich an das Börsenfiasko in diesem Zeitraum erinnert. Ich glaube jeder ging Jahre davor von weit optimistischeren Annahmen aus. Dass dadurch natürlich auch die erwirtschafteten Erträge nicht ausreichten, um die der Höhe nach vorausgeplanten Auszahlungen an das Land NÖ zu decken und somit auf Substanz zurückgegriffen werden musste, ist eine logische Konsequenz daraus. Dass die Renditen-Unterschreitung im Vergleich zu laufzeitgleichen Pensionskassen-Veranlagungen die Benchmarks um 2,46 Prozentpunkte unterschreitet ist natürlich bitter und möglicherweise auf schlechtes Veranlagungsmanagement zurückzuführen (Betonung liegt auf möglicherweise). Zu hinterfragen wäre natürlich, ob die Zusammensetzung des Portfolios zu risikoreich gewählt wurde bzw. noch immer ist und ob mit Länder-Geldern derart spekulativ veranlagt werden sollte. Jedenfalls ist die ganze Angelegenheit einerseits sehr komplex, andererseits können aus heutiger Sicht Dinge anders beurteilt werden, als dies zu einem früheren Zeitpunkt zwangsläufig erfolgte.
Der Bericht ist sehr detailliert und interessant, hier der Link dazu – und hier eine kurze Zusammenfassung.