Das neue Outlook

Von | 5. Januar 2025

outlookDas neue Outlook das anfangs nur Beta-Anwendern vorbehalten war, ist ja schon seit einiger Zeit auf für die große Allgemeinheit verfügbar. Ob man nun vom klassischen Outlook zum neuen Outlook wechseln sollte kann man nicht wirklich mit einem „ja“ beantworten. Hier jedenfalls einige Fakten zum Thema – zumal Microsoft Anfang 2025 sukzessive beginnt, das neue Outlook für alle MS-365-Pläne auszurollen (weitere Informationen bei Microsoft siehe hier…). 

Das neue Outlook soll ja primär die in Windows 10/11 integrierte Mail-Applikation ablösen, aber ebenso auf lange Sicht das im Office-Paket enthaltene klassische Outlook. Es handelt sich dabei um eine neuentwickelte Electron-Anwendung die (für Microsoft) den Vorteil hat, plattformübergreifend einsetzbar zu sein. Jedenfalls ist dieses Outlook immer noch im Status „work in progress“, es wird ständig um neue Funktionalitäten ergänzt (entweder um solche die wirklich neu sind oder auch Funktionalitäten die das neue Outlook im Vergleich zum bisherigen klassischen Outlook noch gar nicht hat).

Grundsätzlich ist ein Einsatz in der Praxis möglich, einen Überblick über bereits integrierte und geplante Adaptionen findet man auf der Roadmap-Seite von Microsoft.

Es gibt aber auch wirklich einschneidende Änderungen im neuen Outlook die nicht so schön sind. Es handelt sich beim neuen Outlook nämlich nicht nur um eine neue Programmoberfläche sondern es werden grundlegende Konzepte, die man aus dem klassischen Outlook kennt, abgeändert. Das neue Outlook wird kein VBA (Visual Basic for Application) mehr unterstützen und auch keine COM-Add-Ins mehr. Das heißt, dass es keine Möglichkeit mehr für eigene Makros gibt um Aufgaben oder Arbeitsläufe zu automatisieren, ebenso wird es nicht mehr möglich sein Outlook aus den anderen Office-Anwendungen wie Word etc. „fernzusteuern“.

Dass COM-Add-Ins nicht mehr unterstützt werden ist ebenso „dramatisch“, weil sich erstens natürlich alle bisher entwickelten Outlook-Addins nicht mehr nutzen lassen und zweitens auch alle Ansteuerungen von Outlook aus klassischen Dritt-Applikationen nicht mehr funktionieren werden.

Bisher sind für diese “Probleme” keine Alternativen bekannt, das neue Outlook soll zwar JavaScript-basierte Web-Add-Ins unterstützen, ob diese Technik allerdings die hier beschriebenen Anforderungen abdecken wird können wird sich erst weisen.

Was dem neuen Outlook ebenso fehlt sind die E-Mail-Profile, mit denen z.B. geschäftliche von privaten Konten getrennt werden können.

Und noch viel schwerwiegender sind problematische Datenschutz-Aspekte. Werden einerseits die Zugangsdaten bei Verwendung eines MS365- oder Outlook.com-Kontos an Microsoft-Server übertragen, ist dies andererseits im neuen Outlook auch bei Gmail- oder IMAP- und POP-Konten der Fall! Das Abholen der E-Mails läuft in diesem Fall über Microsoft-Server, auf denen auch die Zugangsdaten abgespeichert sind.

Mittlerweile empfehlen große Softwarehersteller bereits, das neue Outlook vorerst nicht zu verwenden bzw. die automatische Umstellung zu deaktivieren. Hier eine Anleitung der Firma DATEV für das Unterbinden der Outlook-Umstellung oder hier auch von Smarttools.de.

Weitere Infos hier:
Link/Smartools.de – Teil 1Teil 2Teil 3

Link: Microsoft krallt sich Zugangsdaten: Achtung vor dem neuen Outlook
Link: Neue Outlook-App: BSI sieht Cloudzwang kritisch

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