Digitalfunk BOS Austria

Von | 22. Januar 2006

Vor einigen Tagen wurde ein Kooperationsvertrag zur Nutzung des digitalen Behördenfunks vom Bundesministerium für Inneres und dem Bundesministerium für Justiz unterzeichnet. Das in Wien und Tirol bereits in Betrieb befindliche Digitalfunknetz soll alle Blaulichtorganisationen verbinden und dafür sorgen, dass Einsätze schneller und leichter abgewickelt werden können. Der österreichweite Ausbau ist für 2009 geplant. Der digitale Funkdienst wird auf dem BOS-Frequenzband (380 MHz bis 400 MHz) betrieben werden.

TETRA ist ein rein digitales System und bietet nicht nur die Möglichkeit der Sprachübertragung sondern auch mehrere Möglichkeiten der Datenübertragung.

Durch diese neue Technik ist ein sehr schneller Verbindungsaufbau (ca. 300 Millisekunden) gewährleistet. Nur zum Verständnis, bei einem Mobiltelefonnetz (GSM) kann der Gesprächsaufbau bis zu 5 Sekunden dauern und kommt daher für ein professioneles Funksystem der Blaulichtorganisationen nicht in Betracht.

Auch die Unterstützung für Gruppenkommunikation, Gruppenrufe etc. wurde berücksichtigt.

TETRA verwendet zur Funkübertragung ein Zeitschlitzverfahren (Time Division Multiplex Access TDMA) und kann daher 4 Funkkanäle über eine 25 kHz breite Frequenz übertragen. Die Frequenzökonomie kann daher um ein vielfaches gesteigert werden.

Im Unterschied zu den heutigen analogen Funksystemen gibt es bei TETRA keine Funkkanäle im herkömmlichen Sinn mehr, sondern jeder Benutzer ist einer oder mehreren Gruppen zugeteilt.

In einem Anlassfall können diese Gruppen aber auch zusammengeschaltet bzw. können neue Gruppen gebildet werden, um z.B. bei einer Naturkatastrophe die Kommunikation zwischen den einzelnen Einsatzeinheiten so einfach und effektiv wie möglich zu machen.

Auch die Sicherheit wurde bei TETRA grossgeschrieben. Funkgespräche und Datenübertragungen werden automatisch verschlüsselt. Funkgeräte können nur verwendet werden wenn sie vom System authorisiert sind. Ein gestohlenes Funkgerät kann gesperrt werden und ist daher für den Dieb wertlos.

Mehr Infos auf der Projektseite von Digitalfunk BOS Austria .

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