Über Wikipedia wird viel Positives berichtet, aber es gibt auch immer wieder negative Meldungen und Aussagen zum Online-Lexikon. Aufgrund der Tatsache, dass jedermann potentiell jeden Artikel warten und ändern kann, meinen Experten die Qualität der Online-Enzyklopädie eher schlechter einstufen zu müssen, als andere digitalen Enzyklopädien wie z.B. Lexica Brockhaus und anderen.
Diesen alternativen Weg wollte auch die TU Graz mit dem Portal Alexander beschreiten, jedenfalls wurde im Herbst 2006 ein Feldversuch gestartet, hier ein Artikel aus der Computerwelt vom September 06. Die Idee, auf der dieses Portal basieren sollte war unter anderem, Artikel aus dem Brockhaus und der Presse zu verwenden.
Die Grundidee von Alexander erinnert an das offene Lexikon Wikipedia. Mit dem Vergleich ist Hermann Maurer, Vorstand des IICM, allerdings nicht glücklich. Laut Maurer sei Alexander ein Online-Lexikon, angereichert mit aktuellen Informationen. Zu den wesentlichen Unterschieden gegenüber Wikipedia gehöre die hohe Qualität der Daten durch die beiden Hauptquellen Brockhaus und Die Presse, die Tatsache, dass jeder Benutzer zwar selbst Artikel verfassen, aber bestehendes Material nicht verändern kann, sowie die Möglichkeit, auch in Form von Fragen nach Daten zu suchen. Man könne Alexander als ein Lexikon mit einer hochaktuellen Komponente sehen. Umgekehrt gelte das auch: »Wenn ich etwas Aktuelles lese, kann ich solide Hintergrundinformationen dazu erhalten«, erklärt Maurer gegenüber Medienvertretern.
Initiator dieses Projektes ist der Informatiker und Schriftsteller Hermann Hauer, leider jedoch dürfte das Projekt nicht mehr aktiv sein, diverse Links führen mittlerweile ins Leere.
In diesem Zusammenhang ist die Seminararbeit “Die Qualität von Wikipedia im Vergleich zu Traditionellen Enzyklopädien” von Gregor Wolkensteiner (zu finden hier) sehr interessant, denn Wolkensteiner stellt fest, dass keine der in seiner Arbeit erwähnten Studien zu dem Schluss kommt, dass die Artikel auf Wikipedia von markant geringerer Qualität wären als jene von anderen namhaften Enzyklopädien.
Die Software von aLEXander lebt in Form des “Austria – Forums” weiter, allerdings ohne die Enzyklopädietexte und meines Wissens auch ohne Texte der Presse.
Das Projekt selbst war eh nur auf ein paar Monate angelegt.
Mathias, danke für den guten Hinweis – http://austria-forum.org scheint ja in gewisser Weise auch sachlich eine Art Folgeprojekt zu sein – “Das Austria Forum ist ein Informations- und Diskussionsportal für die Öffentlichkeit, vorwiegend mit Österreichbezug”. Ist nur auf baldiges inhaltliches Anwachsen zu hoffen…